Gordon Cooper war der erste US-amerikanische Astronaut, der in der Erdumlaufbahn schlief. Schon während der Wartezeiten auf der Startrampe war er mehrfach eingenickt. In der Schwerelosigkeit musste er nun darauf achten, dass er mit seinen schwebenden Armen nicht versehentlich Schalter und Hebel berührte.
Cooper berichtete, dass er aus der Umlaufbahn bei richtiger Beleuchtung und gutem Kontrast auch relativ kleine Objekte wie Lkws und Häuser auf der Erdoberfläche erkennen konnte. Aus den Rauchfahnen konnte er Windrichtung und Windgeschwindigkeit abschätzen.
Gegen Ende des Flugs fielen mehrere Systeme aus, und Cooper musste den Wiedereintritt manuell einleiten, wobei er vom Verbindungssprecher John Glenn unterstützt wurde. Faith 7 wasserte in der Nähe der Midwayinseln und wurde, mit Cooper an Bord, auf den Flugzeugträger USS Kearsarge gehievt, der auch schon Walter Schirra mit Sigma 7 geborgen hatte.
Die Mission Mercury-Atlas 9 (MA-9) war der letzte bemannte Weltraumflug im Rahmen des Mercury-Programms und bildete einen glanzvollen Schlusspunkt. Die ursprünglich gesetzten Ziele waren erreicht oder sogar übertroffen worden. Das Augenmerk der NASA richtete sich jetzt auf die Gemini-Raumschiffe, die für zwei Astronauten konstruiert waren und sich im Orbit steuern ließen. Außerdem sah das Gemini-Programm Kopplungen in der Erdumlaufbahn und Ausstiege von Astronauten vor, was mit Mercury-Raumschiffen technisch nicht möglich war.
Missionsdaten |
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Mission |
Mercury-Atlas 9 (MA-9) |
Trägerrakete |
Atlas 130-D |
Nutzlast |
Mercury Kapsel #20 „Faith 7“ |
Besatzung |
Leroy Gordon Cooper |
Start |
15. Mai 1963 |
Startplatz |
Startkomplex 14 (LC-14), Cape Canaveral, Florida |
Start |
16. Mai 1963 |
Flugdauer |
34 h 19 min 49 sec |
Erdumkreisungen |
22 |
Bergungsschiff |
USS Kearsarge |
Apogäum |
267 km |
Perigäum |
161 km |
zurückgelegte Distanz |
878.971 km |
Maximale Geschwindigkeit |
28.239 km/h |
Maximale Beschleunigung |
7,6 g |