Mercury-Big-Joe 1


Die Mission Mercury-Big-Joe 1 diente dem Test des ablativen Hitzeschildes, der Wiedereintrittsdynamik, der Lageregelung und der Wasserung der Mercury-Kapsel. Dazu wurde ein Modell der Mercury-Kapsel (Mercury Boilerplate) mit einer Atlas-D-Rakete gestartet.

Am 9. September 1959, um 08:19 GMT hob die Atlas 10-D Rakete vom Startkomplex 14 (LC-14) in Cape Canaveral ab. Alles lief problemlos, bis nach zwei Minuten die Telemetrieanzeige anzeigte, dass sich die beiden äußeren Triebwerke der Rakete nicht wie geplant von der Atlas-Rakete getrennt hatten. Das Eigengewicht der äußeren Triebwerke führte dazu, dass die geplante Höhe nicht erreicht werden konnte. Zudem erfolgte die Abtrennung der Kapsel von der Rakete um 138 Sekunden zu spät.

Die Kapsel wasserte deswegen 800 km zu früh. Der Hitzeschild funktionierte jedoch wie geplant und die Kapsel überstand den Wiedereintritt unbeschädigt. Da bei diesem Flug genügend Daten gesammelt werden konnten, wurde die geplante Big-Joe-2-Mission abgesagt.

Der Start von Big-Joe 1 war eigentlich für den 4. Juli 1959 geplant gewesen, wegen Problemen mit dem Haupttriebwerk und später wegen Telemetrieproblemen wurde er jedoch zweimal verschoben.

Die Mercury-Kapsel überflog bei dieser Mission eine Strecke von 2.407 km, der Gipfelpunkt lag bei einer Höhe von 153 km. Die Nutzlast (Mercury Boilerplate) wog 1.159 kg.

Missionsdaten
Mission
Mercury-Big-Joe 1 (BJ-1)
Trägerrakete
Atlas 10-D
Nutzlast
Mercury Boilerplate
Start
9. September 1959
Startplatz
Startkomplex 14 (LC-14), Cape Canaveral, Florida
Flugdauer
13 min
Apogäum
153 km
zurückgelegte Distanz
2.407 km
Maximale Geschwindigkeit
23.910 km/h
Maximale Beschleunigung
12 g